Unsere Kinder verbringen diese Winterferien mit Verwandten in einem Kinderhotel an der Mecklenburgischen Seenplatte und wir haben frei! Hier ist mein Wochenbericht…
Tag1
Die Kinder werden um 11:30 abgeholt
11:45 FREIHEIIITTT!!!!! Beschwingt von so viel Glücksgefühl nutze ich die Energie der Stunde und räume erst einmal das Haus auf – mich darauf freuend, dass es endlich mal abends nicht wieder genauso schlimm aussehen würde.
Amori geht zum Sport, ich zu Ikea – ohne Stress, ohne Zeitdruck, weil man die Kinder wieder pünktlich aus dem Småland, vom Kindergarten oder Freunden abholen muss.
Zum frühen Abend treffen mein Schatz und ich uns dann auf einen Wochenends-Aperol-Spritz in unserer Lieblings-Tapas-Bar, danach fahren wir nach Hause und machen es uns auf dem Sofa mit Nachos con Queso, Jalapeños, Salsa, selbstgemachter Guacamole und dem Dschungelcampfinale im Fernsehen gemütlich.
Tag 2
Es ist Sonntag und wir dürfen ausschlafen!! Keine Kinder, die uns morgens um 7:00 absichtlich mit „Wann frühstücken wir?!“ / „Was machen wir heute?!“ oder unabsichtlich durch lautes Geschrei / Gestreite / Ballspielen im Haus o.Ä. wecken.
Heaven! Wir fühlen uns wie hippe kinderlose Singles. So viele Möglichkeiten bieten sich uns: wir könnten endlich mal ganz gemütlich brunchen gehen – nicht in einem Kindercafé – oder auf den Flohmarkt, ohne nur darauf zu achten, dass die Kinder nichts umschmeißen/ mitnehmen/ im Getümmel abhanden kommen..
Wir entscheiden uns dafür, etwas ganz Besonderes zu unternehmen: Wir fahren ins Tropical Islands und übernachten sogar dort in einem Premiumzimmer in der Halle (die Zelte sind zwar günstiger, aber 1. Hey, man gönnt sich ja sonst nichts und 2. Die haben weder einen Kleiderschrank noch ein eigenes Bad noch einen Fernseher…).
Wir waren zwar schon öfters dort, aber bisher immer nur mit Kindern. Das bedeutet, WIR spielten eine untergeordnete Rolle, die Interessen der Kleinen gingen natürlich vor: Rutschen gehen, in den Außenbereich, ständig ins Wasser, zum Wasserfall, in den unpassendsten Momenten aufspringen und mit aufs Klo gehen müssen, Eis kaufen und Pommes und Slushy. Was mich daran am meisten stört, ist die fehlende Ruhe. Ich bin jemand, der sich ohne Probleme den ganzen Tag auf einer Liege am Strand (egal ob echt oder fake) aufhalten kann. Ich mag das. Dann lese ich Bücher, gucke in die Luft oder schmiede in Gedanken Pläne. Ich entspanne. Das stände In-Aktion-Sein ist nicht wirklich etwas für mich. Und dieses Mal durfte ich das alles tun! Ohne schlechtes Gewissen.
Tag 3
Wir genießen das reichhaltige Tropical Islands Frühstücksbüffet ohne Stress. Ohne dass etwas umkippt. Ohne dass man auf Kinder achten muss, die nach spätestens einem halben Brötchen zwischen den Tischen umherrennen, weil ihnen langweilig ist und sie wieder Action brauchen. Wir verbringen noch den ganzen Tag dort. Nur mein Schatz und ich. Und kommen erst gegen 21:00 wieder in Berlin an. Das Haus ist noch sauber!
Tag 4
Heute sind wir verabredet! Wir treffen uns zum Abendessen mit Freunden – ohne vorher einen Babysitter engagieren und überteuert bezahlen zu müssen! Auch auf die Zeit müssen wir nicht achten. Es ist ja niemand da, der auf uns wartet. Das nutzen wir aus und so sind wir statt um 22:00 erst morgens gegen 4:30 zu Hause. Am nächsten Tag dürfen wir ausschlafen! Leicht verkatert aber glücklich machen wir uns gegen Mittag auf den Weg zum Savignyplatz, wo wir das Auto abholen wollen. Das hatten wir natürlich am Abend vorher lieber stehen lassen. Spontan entscheiden wir uns, dort in der Nähe essen zu gehen. Noch spontaner gehen wir danach sogar noch ins Kino. Nicht in einen Kinderfilm. Und nur wir zwei.
Tag 5
Heute habe ich den ganzen Tag eine Schulung. Danach, ziemlich fertig und mit vollem Kopf von so viel neuer Information, treffe ich Amori zum Abendessen in unserer Lieblings-Tapas-Bar. Wir teilen uns eine vegetarische Paella, dazu gibt´s Aperol Spritz – natürlich. 😉 Kennt Ihr noch diese spontanen Abende, die man eigentlich gar nicht so geplant hatte, die sich dann aber zu den tollsten überhaupt entwickeln? Nun, gestern war so ein Abend. Statt also nach dem Essen brav nach Hause zu gehen, feierten wir bis in die frühen Morgenstunden. Entsprechend verkatert sind wir heute, aber – guess what?
Tag 6
Wir konnten wenigstens ausschlafen und werden uns auch noch eine schöne Katerkur gönnen, entweder geht’s noch mal ins Kino oder auch ins Liquidrom. Dort waren wir auf den Rat einer Freundin hin schon einmal an meinem Geburtstag. Solebäder, Unterwassermusik und Klangschalen. Wunderbar entspannend!
Morgen früh wollen wir noch einmal brunchen gehen. Am Nachmittag kommen dann die Kinder wieder und wir freuen uns schon wahnsinnig auf sie! Wir können es wirklich kaum abwarten. Auch wenn wir eine echt tolle Woche gehabt haben, hat sie mir verdeutlicht, dass ein Leben für mich ohne meine Mäuse sinnlos ist. Immer möchte ich so nicht leben. Es fehlt einfach etwas. Ihre Freude, ihre Energie, ihre Fragen, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihre Liebe. Das frühe Aufstehen vermisse ich nicht, aber ich vermisse sie, und ich habe sie die ganze Woche über vermisst (wenn auch nicht in jedem Moment). Eine kinderlose Woche ist super, um neue Energie zu tanken, sich etwas vom Mama-Alltag zu erholen. Und sie ist super, denn sie gibt einem die Möglichkeit, die Kinder wieder wirklich schätzen zu lernen, wirklich zu merken, was man eigentlich an ihnen hat, wie privilegiert man doch ist, wie glücklich, Eltern sein zu dürfen!…
xxx
Dein Bericht ist herrlich erfrischend und ungekünstelt! So ähnlich ging es meinem Mann und mir auch, als wir nach Weihnachten die Kinder für ein paar Tage bei meinen Eltern unterbringen durften und nach Südtirol ins Erwachsenenhotel Preidlhof gefahren sind. Drei ganze Tage ohne unsere oder andere Kinder! Und danach schließt man sie gleich umso fester in die Arme.
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