Heute ist der 27.12.2017 und damit sind die Weihnachtsfeiertage ganz offiziell vorbei. Wie steht Ihr dazu? Ich persönlich finde es eigentlich ganz schön, denn im Grunde genommen ist es doch so: es beginnt ziemlich stressig: die (letzten) Geschenke müssen besorgt werden, das Festmahl muss erdacht, gekauft und zubereitet, das Heim geschmückt, geputzt und vorbereitet werden und – ganz wichtig – die lieben Kleinen haben Ferien und wollen beschäftigt werden. Gar nicht so leicht also, alles unter einen Hut zu kriegen, aber hey, das sind wir Mütter doch eh schon gewohnt, oder? Klar, aber an Weihnachten spitzt es sich irgendwie besonders zu; alles soll perfekt sein: die Geschenke, das Essen, der Look (sowohl von Haus als auch von sich selbst und dem Nachwuchs), … und vor allem soll die Stimmung weihnachtlich harmonisch sein. IMMER. Auch wenn man eventuell noch Verwandschaft von Außerhalb über die Feiertage bei sich aufgenommen hat, oder selbst beherbergt wird und sich natürlich an die gegebenen Regeln und Bräuche anpassen möchte – und das alles drei Tage lang (ok, mind. 2,5).
Nach dem stressigen Auftakt und dem fordernden Multitasking folgt der Lagerkoller. Es gibt kein Entfliehen. Die Geschäfte sind geschlossen (abgesehen von einer kleinen Flucht zur Tankstelle geht da nix), das Handy wird natürlich weitestgehend nicht genutzt (man will ja einen guten Eindruck machen), kurz mal 2-3 Stunden zu verschwinden, um einen Blogpost zu verfassen oder sich einfach mal eine kleine Auszeit zu gönnen? Völlig ausgeschlossen. Schließlich sind da ja auch noch die Kinder, die beschäftigt werden wollen. Das kann die Erziehungsideale ganz schön auf die Probe stellen: keine Playstation und maximal eine Stunde Fernsehen am Tag? Hahahaha… am 24. hält man es vielleicht noch durch, aber da gibt´s ja abends auch noch Geschenke, mit denen sie sich dann im besten Fall noch vergnügen, bevor es dann 2-3 Stunden später eh Zeit ist, ins Bett zu gehen. Aber spätestens ab dem 25. ist es dann vorbei – vor allem wenn (wie bei uns) DIE FEIERN IMMER BEI SICH ZU HAUSE STATTFINDEN. IMMER!.. Da kann man sich glücklich schätzen, wenn man wenigstens Oma/ Opa/ Tanten/ Onkel hat, die sich einigermaßen pädagogisch sinnvoll um den Nachwuchs kümmern, während man selbst am Organisieren, Haushaltschmeißen, Kochen, Machen und Tun ist (die Kinder einfach mithelfen zu lassen, ist auch gut, klappt aber meist nicht allzu lange). Nach dem Festessen wird´s dann ruhiger. Sehr ruhig teilweise. Das Essen ist verputzt, die Uhr zeigt jedoch erst 15:00 an. Was soll man denn nun noch bis zur nächsten Mahlzeit tun? In Spanien spielt man traditionellerweise Bingo und trinkt Anis, was wir natürlich auch taten, zwischendurch erkundeten wir Snapchat mit den Kindern: Ein Spaß für die ganze Familie! Aber klar, in den Hinterkopf schleichen sich schon wieder 100.000 Dinge, für die man die Zeit eigentlich viel besser nutzen könnte.. ein ungutes Gefühl der Fremdbestimmung macht sich breit. Nein! Stopp! Lebe im Hier und Jetzt! Genieße die Zeit mit der Familie!
Wir sind die geborenen Gastgeber
Bitte nicht falsch verstehen: wir haben sehr gerne Gäste. Wir kochen und bewirten auch gerne. Aber wir sehnen uns auch einfach mal danach, eingeladen zu werden und uns bewirten zu lassen. (Natürlich helfen wir auch beim Tischabräumen oder Spülen danach!) Aber seit wir drei Kinder haben, kommen immer alle zu uns. Wir sind einfach zu viele geworden. Die Wohnungen unserer anderen Familienmitglieder sind zu klein, um die Feiern auszurichten, jedenfalls so, dass es für alle bequem ist. Nun wäre das ja eigentlich kein Problem, aber es ist eben schon so, dass der Gastgeber immer die meiste Arbeit hat. Und sich für alles und jeden verantwortlich fühlt. Hat jeder etwas zu trinken? Schmeckt das Essen? Ist dem kleinen Cousin vielleicht etwa langweilig, weil gerade der Sohn mit seinem Lieblingsspielzeug spielt? Um dies wenigstens ein Mal zu umgehen, sind wir letztes Jahr über Silvester nach Spanien gefahren, voller Vorfreude, nun auch endlich mal Gast sein zu dürfen. Einen Tag vorher dann die Ernüchterung: „Nein, nein, zu Silvester werden José und Carmen (Onkel und Tante von Amori, bei denen sonst IMMER gefeiert wurde) zu Euch ins Apartment kommen. Carmens Mutter ist ja nun schon älter und irgendwie komisch und eigenbrödlerisch geworden, und mit sooooo vielen Kindern, wird ihr das dann vielleicht zu viel, etc., etc.“ … Ja, scheinbar, ist es unser Schicksal, stets Gastgeber zu sein, sogar wenn wir im Urlaub sind. Wie und wo wir dieses Jahr Silvester verbringen, steht noch in den Sternen – nun feiern wir erst mal, dass Weihnachten vorbei ist! 😉
Wie ergeht es Euch an Feiertagen? Wo feiert Ihr? Ich wünsche Euch und Euren Familien eine wunderschöne Zeit „zwischen den Jahren“, wie es so schön heißt! XXX
Ein Kommentar zu „Vom „Gastgeben“, Lagerkoller und warum es eigentlich auch ganz schön ist, dass die Feiertage endlich vorbei sind“