Dieselben Eltern – ganz unterschiedliche Kinder

Jeder, der Kinder hat, vergleicht diese automatisch mit sich selbst als Kind, mit dem Partner, der Oma, dem Onkel, den Nachbarskindern… und – sehr beliebt natürlich bei Mehrfach-Eltern – miteinander! Ich staune immer wieder, wie unterschiedlich unsere drei Kinder sind. So unterschiedlich, dass man sich teilweise sogar fragt, wie sie nur von den gleichen Menschen produziert und aufgezogen werden konnten/ können. Dass sie das aber sind, bzw. werden, kann ich garantieren – davon abgesehen lässt es sich auch nicht leugnen, da muss man sich die drei nur mal ansehen. Die optische Ähnlichkeit zueinander ist frappierend! Charakterlich sieht´s da ganz anders aus. Das Gute daran, drei so unterschiedliche Kinder zu haben, ist, dass man aufhört, sich selbst für jegliches (Fehl-) Verhalten des Kindes verantwortlich zu machen: „Oh nein, ich bin eine schlechte Mutter; der Carlos hat heute im Kindergarten bestimmt nur gebissen, weil ich ihm gestern keine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen habe… Es ist alles nur meine Schuld! Wir haben als Eltern versagt!“ Naja, ganz so vielleicht nicht, aber bevor seine Schwester geboren wurde und ich merkte, dass sie sich trotz gleicher Eltern völlig konfliktfrei verhielt, befürchtete ich schon, dass das Verhalten unseres Sohnes vielleicht damit zusammenhing, dass ich ihn als er noch sehr klein war, oft mit seinem Papa allein gelassen habe, um mein Studium durchzuziehen. Typisch Frau. Typisch Mama. Wir beziehen immer alles sofort auf uns.

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Carlos – der wilde Outlaw (*01/2009): unser Ältester kann keine Minute stillsitzen, er ist ständig in action, macht Quatsch, experimentiert mit Dingen, mit denen er nicht experimentieren sollte, eigentlich macht er fast immer etwas, das er nicht tun sollte (und von dem er auch weiß, dass er es nicht tun sollte). Ganz „outlaw“ hat er so seine Schwierigkeiten damit, sich an Regeln zu halten. Er ist gerne der Klassenclown, will um jeden Preis Aufmerksamkeit. Die spanische Familie ist sich einig, dass der Papa als Kind genauso war. Carlitos ist ein echter Naturbursche, ein Macher. Das Theoretische liegt ihm weniger. Dennoch ist er sehr intelligent und hat eine schnelle Auffassungsgabe. Er teilt gerne mit anderen. Durch sein ADHS ist er impulsiv und ungestüm und hat es noch nicht so verinnerlicht, wie man sich benehmen sollte, um Freunde zu gewinnen. Beim ihm gilt zu 100%: what you see is what you get!

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Carla – die schlaue Politikerin (*05/2012): die Mittlere weiß ganz genau was sie will und wie sie es bekommt, in ihrer ganzen Art ist sie strategischer als ihr großer Bruder; erfindet schon mal Ausreden wie „meine Erzieherin hat aber gesagt ich muss vorm Essen immer Schokolade essen!“… Sie ist ihrem Alter voraus. Carla liebt es, mit ihrem Bruder herumzutoben (auch körperlich), sie ist sehr sportlich und agil. Außerdem liebt sie Süßigkeiten und Kuchen, Süßes jeglicher Art, das teilt sie dann auch nur ungerne mit ihren Geschwistern. Sie hat viele Freunde und ist stets die Anführerin, wenn es zum Beispiel darum geht, was gespielt wird. Carla kommt nicht nur optisch am meisten nach mir.

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Emma – die scheue Prinzessin (*12/2013): unser Nesthäkchen ist auf den ersten Blick ziemlich schüchtern und zurückhaltend. Sie ist hochsensibel: ein falscher Blick reicht aus und sie bricht in Tränen aus. Am liebsten kuschelt sie mit Mama, aber auch mit anderen Vertrauenspersonen. Sie braucht den Körperkontakt um sich sicher und geliebt zu fühlen. Bis heute hat sie noch keine Nacht in ihrem eigenen Bett durchgeschlafen. Spätestens gegen 1:00 kommt sie in meines. Sie ist die Ordentlichste der drei und sehr auf ihre Sachen bedacht. Anders als ihre Geschwister vergisst sie nur selten mal etwas in der Kita. Sie ist auch die Einzige, die sofort auf mich hört, wenn ich zum Beispiel ankündige, dass jetzt Zähne geputzt werden müssen. Die Großen ignorieren mich da eigentlich immer erst einmal. Emma liebt Gemüse und ist sehr verspielt. Sie kann wirklich stundenlang in Rollenspielen versinken.

Gibt´s sowas: Geburten dem Charakter entsprechend?

Wenn ich recht überlege, waren sogar die Geburten meiner Kinder ganz unterschiedlich, aber verblüffenderweise absolut ihren Charakteren entsprechend: Carlos kam ganz ungestüm und drei Tage vor dem Termin auf die Welt. Impulsiv und übermütig wie er. Passenderweise begann seine Geburt sogar mit einem Blasensprung, der Rest ging relativ schnell, war dafür aber umso heftiger; so nach dem Motto: Taaadaaaaaaaa, hier bin ich!!! Carla kam 5 Tage nach dem errechneten Termin, hatte sich also noch einmal reiflich vorbereitet… Ich bin früh morgens mit Wehen aufgewacht, die sich dann bis zur eigentlichen Geburt kontinuierlich gesteigert haben. Es ging alles sehr geordnet und nach (Zeit-)Plan – bis auf die Tatsache vielleicht, dass sie durch einen Sauerstoffmangel komplett blau und mit lila Füßen zur Welt kam… Emma kam ganz schüchtern und vorantastend sogar erst sechs Tage nach dem errechneten Termin auf die Welt. Sie brauchte wohl etwas mehr Anlauf, traute sich vorher nicht. Bei der Geburt verließ sie dann wohl auch der Mut: ich wachte gegen 5:00 auf mit Wehen, wie bei Carla, fuhr ins Krankenhaus und dort angekommen war… nichts… erst ab 17:00 wurden die Wehen dann endlich (ja, endlich, denn ich wollte mein Kind doch nun endlich haben) stärker. Um 20:15, pünktlich zum Fernsehprogramm, war sie dann da!

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Was beobachtet Ihr bei Euren Kindern? Sind sie auch so unterschiedlich wie meine oder sind sie sich doch ähnlicher? Seht Ihr eine Parallele zwischen Schwangerschaft/ Geburt und dem Charakter Eurer Kinder?

 

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