Warum bleibt eigentlich immer alles an MIR hängen??

Eines vorweg: Ich bin nicht alleinerziehend, jedenfalls nicht offiziell, denn manchmal fühle ich mich so. Kennt Ihr anderen Mamas auch das Gefühl, dass immer alles an Euch hängen bleibt? Warum ist das so?

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Mein Schatz weiß bis jetzt nicht, wann welche Kinder Sport oder Schwimmunterricht haben und entsprechend der Rucksack gepackt werden muss (seit zwei Jahren haben sich diese Tage bei uns nicht geändert). Sortiert er die saubere Wäsche in die Schränke der Kinder, verwechselt er regelmäßig die Kleidung unserer beiden Mädchen (ok, sie sind 4 und 5 Jahre alt, also fast gleich groß, aber er sieht sie doch auch und müsste WISSEN, dass der rosa Pulli Emmas ist und der weiße Carlas…). Er lässt die Geburtstage unserer Kinder immer so auf sich zukommen, ohne jegliche Vorbereitung/ Gedanken zur Party auch nur vorzutäuschen. Auch Geschenkeauswahl/ – kauf/ -einpackaktionen überlässt er geübt mir, Einladungen und Absprachen mit den anderen Eltern sowieso. (Ob die Kinder ohne mich je eine Party (mit Gästen), oder geschweige denn ein Geschenk bekommen würden?..) Er kümmert sich nicht um Arzttermine. Die Frage, ob bei einem unserer Dreien nicht mal wieder eine Vorsorgeuntersuchung anstehen müsste, kommt ihm nicht in den Sinn. Er gibt unserem Sohn fast jeden Morgen seine Tablette, um  mit seinem ADHS besser klar zu kommen (immerhin!), sagt aber nie wenn die Packung sich dem Ende zuneigt. Nein, natürlich sagt er nie nichts, weil er sich stillschweigend um ein neues Rezept kümmert, sondern weil…. ja, warum nur??? Und so hetze ich mich regelmäßig ab, um noch vor dem verlängerten Wochenende/ dem dreiwöchigen Urlaub an eine Packung Ritalin zu kommen (was IMMER erst bestellt werden muss, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt). Die Verabredungen unserer Kinder manage ich. Termine zu Laternenbasteln/ Elterncafés/ Elternabenden manage, richtig, ICH. Um Kitaausflüge, und was die Kinder dazu mitnehmen sollen, kümmere ich mich. Obwohl diese Dinge regelmäßig im Kitagruppenschaukasten aushängen, ist er stets ahnungslos was solche Termine angeht.

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Westenddad ist jedoch nicht unwillig oder gar faul. Er gleicht, was die Kindererziehung angeht, in seiner Art eher einem gehorsamen Hund. Auf klare Anweisungen hört er: wenn ich ihm zum Beispiel zwei Tage vorher sage (zu weit im Voraus ist auch nicht gut, weil er es dann bis zum Termin vergessen hat), „Amori, am Donnerstag musst Du mit Carlitos zum Schulfrühstück“, oder „Schatz, pack die Badehose und ein Handtuch ein, Carlos hat heute schwimmen!“, dann macht er das auch – meist sogar ohne zu murren. Nervig wird´s nur, wenn ich ihn bei der Erinnerung an einen Termin unserer Kinder auf dem falschen Fuß erwische und ich dann quasi für diesen Termin verantwortlich gemacht werde. (Ich mecker ihn ja auch nicht an, weil gerade am nächsten Freitag Sommerfest/ Elternabend/ etc. ist.)

Wie auch immer – ich will mich gar nicht beschweren, denn die Tatsache, dass er sich in diesen Dingen quasi blind auf mich verlässt, ist ja auch ein Vertrauensbeweis. Und was ich ihm auftrage, erledigt er gut. In anderen Dingen wie Hausputz, Kochen und Einkaufen ist er echt super; denkt, entscheidet und agiert – wie sich das gehört – völlig eigenständig! Ich jammere also auf hohem Niveau. Dennoch würde ich mir manchmal mehr Mitdenken und Verantwortungsgefühl seinerseits wünschen was Entscheidungen rund um die Kinder angeht. Solo un poco…

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Kennt Ihr das? Wie verhalten sich die Papas Eurer Kleinen?

 

3 Kommentare zu „Warum bleibt eigentlich immer alles an MIR hängen??

  1. So war es bei uns auch, bis ich mich z.B. aus dem Kindergarten komplett „rausgezogen“ habe. Dafür ist er zuständig und muss auch mal darüber nachdenken, Schließtage kennen und einplanen, mit den Erzieherinnen Termine ausmachen, sich um neue Hausschuhe kümmern, wenn die alten abgelatscht sind. Seit ich da nicht mehr „mitdenke“, macht er das auch. Ich würde es zwar besser machen, aber ich finde es zu belastend, für alles die Verantwortung zu tragen.
    Eine zeitlang habe ich sogar woanders gearbeitet und war unter der Woche nicht da. Ergebnis war so lala: Den Tanzkurs (immer mittwochs) hat er regelmäßig verpasst. Aber er hat Treffen mit anderen Kindern organisiert bekommen und das Leben allgemein.

    Mein Tipp: Übertrage ihm ganze Bereiche und verlasse dich drauf. Und wenn irgendwas schief geht, dann ist es halt so. Gib Verantwortung ab. Das heißt halt auch, dass du mit dem Ergebnis leben musst. Wenn er die Geburtstagspartys organisiert und den Kuchen vergisst – So ist es dann.^^ Das ist die eigentliche Herausforderung.

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    1. Danke, das ist ein guter Tipp! Aber schweeeer… Ich werd’s trotzdem mal ausprobieren, vielleicht kann ich ja mit kleineren Dingen anfangen; statt ihn gleich die gesamte Geburtstagsfeier organisieren zu lassen, gebe ich ihm die Aufgabe, sich um die Geschenke und Einladungen oder so zu kümmern. Unser Sohn hat in einer Woche Geburtstag. Mal sehen, ob’s klappt! 😬

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      1. Klein anfangen ist immer gut und es muss auch nichts sein, was dir unendlich am Herzen liegt. Der Geburtstag zum Beispiel soll ja einfach schön werden und das möchtest du bestimmt lieber nicht komplett abgeben. Da kannst du ihn einbinden, wie du es immer machst: Geschenk besorgen oder Karten verschicken lassen. Aber vielleicht gibt es ja etwas, das er einfach alleine übernehmen könnte wie z.B. die Kids zu Ihren Kursen zu bringen (ohne dass du ihn an Uhrzeit, Sporttasche, Trinken ect. erinnern musst).

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